Bordcomputer, die Erste…

Ursprünglich wollten wir als einzige Entertainment Quelle ein Autoradio benutzen. Auf dem Wasser sollten wir uns entspannen und höchstens unser Lieblingslied hören.

Dieses hehre Ziel vereitelte die plötzliche Schenkung eines fast neuen kleinen Samsung Flachbildschirms. Die Verlockung war einfach zu groß. Somit wurde kurzerhand umgeplant und wir überlegten uns, als Ansteuerung für den Fernseher wäre ein Minicomputer ideal. Seit Jahren liebäugele ich mit dem Raspberry Pi, allerdings fehlte mir die Anwendung, bis jetzt. Aber was sollte unser Bordcomputer überhaupt können?

  • Musik abspielen (Autoradio wurde gestrichen)
  • Filme schauen (jaja, aber abends gemütlich Filme schauen kann auch mal schön sein ;))
  • GPS Signal empfangen und einfache Seekarten darstellen
  • Wetterdaten empfangen

Um dies in die Tat umzusetzen, schafften wir uns das neueste Raspberry Modell (3 B+) an, der von einer Tastatur/Touchpad Kombination gesteuert wird (Logitech K400+). Um so einen Rechner vernünftig einrichten zu können, sollte man rudimentäre Linux Kenntnisse haben oder willens sein sie zu erwerben. Zum Glück hatte ich schon oft genug mit Unix Systemen gearbeitet, sodass ich direkt starten konnte. Als Betriebssystem wählte ich Raspbian, eine Debian Distribution für den Raspberry. Musik spiele ich mit Rhythmbox und VLC ab und für die Film Wiedergabe hat sich der integrierte omxplayer bewährt. Die Filme laufen flüssig und ohne Probleme. Als Speichererweiterung hatte ich noch eine 32GB micro SD Karte im Schrank rumfliegen, sowie diverse USB Sticks. Für den Kartenplotter nutze ich OpenCPN, was wohl der bekannste OpenSource Plotter ist. Als Karten fügte ich die OpenSeaMap ein, sowie die offiziellen Vektorkarten der Niederlande. Um Gribfiles lesen zu können, hat mich nach einiger Recherche das Programm zygrib überzeugt.

Um das System zu komplementieren, muss noch das GPS Signal zum Raspberry gelangen. Dafür erstanden wir einen gebrauchten Garmin GPS III. Über die NMEA 0183 Schnittstelle und dem Programm gpsd werde ich versuchen, unsere aktuelle Position im Plotter anzuzeigen. Dafür fehlen mir allerdings noch ein paar Bauteile.

Zwischenfazit: Der Raspberry hat uns überzeugt. Für unter 100€ bekommt man einen einfachen Bordcomputer der auch als Entertainment Center dienen kann. Allerdings gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Zahlungspflichtige Streamingdienste wie Amazon und Netflix sind sehr schwierig zu integrieren. Netflix habe ich nach einiger Bastelei ans laufen bekommen, Amazon leider nicht. Jetzt fehlt nur noch das GPS Signal und die Grundkonfiguration steht 🙂 Geplant ist alles so unauffällig wie möglich in unseren Streuner zu integrieren, aber dazu später mehr.